Fritz Grünbaum

Fritz Grünbaum

Die Kindheit und Jugend erlebte Grünbaum bei seiner Familie in Brünn, die einen Kunsthandel betrieb. 18-jährig schrieb er sich für ein Jusstudium in Wien ein. Dieses schloss er mit dem Absolutorium ab, in seiner Studienzeit wuchs sein Interesse für Literatur. Er begann nach dem Studium als Conférencier im Wiener Kabarett Hölle, wo er 1906 seinen ersten Auftritt in der Operette Phryne hatte. Ab 1903 verfasste er Libretti u. a. mit Robert Bodanzky und trat als Schauspieler in verschiedensten Nebenrollen auf vielen Wiener Kellerbühnen und Revuetheatern auf. 1914 hatte Grünbaum seinen ersten Auftritt im Simpl, einem legendären Wiener Kabarett. Grünbaum zog am 1. Februar 1915 in den Ersten Weltkrieg, nachdem er sich freiwillig zum Kriegsdienst gemeldet hatte. Im Frühling 1916 kämpfte er an der italienischen Front, kehrte desillusioniert zurück (im Rang eines Oberleutnants) und fiel von da an auch durch pazifistische Äußerungen auf. Grünbaum war 1908 bis 1914 mit Carli Nagelmüller geborene Karolina Nagelmüller verheiratet. 1916 heiratete er eine Kollegin Mizzi Dressl und am 10. November 1919 dann Lilly Herzl, mit der er bis zuletzt zusammen blieb. Lilly Herzl konnte sich eine Zeitlang bei einer Freundin in Wien, Elsa Klauber, verstecken, wurde dann am 5. Oktober 1942 gemeinsam mit ihrer Freundin ins Vernichtungslager Maly Trostinez deportiert und starb dort vier Tage später. Ab 1926 war Grünbaum am Wiener Bürgertheater tätig. Grünbaum pendelte sehr oft zwischen Berlin und Wien. In Berlin trat er in Filmen auf und schrieb Texte für Schlager und verfasste Drehbücher, in Wien war er in verschiedenen Kabaretts tätig. 1933 wurden seine Texte in Wien politischer. Bei einem seiner letzten Auftritte im Wiener Kabarett Simpl im Programm Metro Grünbaum – Farkas höhnende Wochenschau scherzte er noch bei einem Stromausfall, als die Lichter ausgingen: „Ich sehe nichts, absolut gar nichts, da muss ich mich in die nationalsozialistische Kultur verirrt haben.“ Am 10. März 1938, dem Tag vor dem Einmarsch der deutschen Truppen nach Österreich spielte er mit Karl Farkas ein letztes Mal im Simplicissimus. Danach erließ die Reichskulturkammer Auftrittsverbote für jüdische Künstler. Grünbaum versuchte einen Tag später mit seiner Frau in die Tschechoslowakei zu flüchten, wurde an der Grenze aber abgewiesen. Eine Weile versteckte er sich in Wien; dann wurde er verraten und am 24. Mai 1938 in das Konzentrationslager Dachau deportiert. Später wurde er nach Buchenwald und schließlich wieder nach Dachau gebracht. Er starb – laut Totenschein „an Herzlähmung abgegangen“ – am 14. Januar 1941 im KZ Dachau, nachdem er an Silvester noch ein letztes Mal vor seinen Leidensgenossen aufgetreten war. Er starb entkräftet von Tuberkulose, trotzdem verstummte seine spitze Zunge bis zum Schluss nicht. Er conferierte zum Beispiel, wie er das „Tausendjährige Reich“ zu besiegen gedenke oder dass der völlige Mangel und das systematische Hungern das beste Mittel gegen die Zuckerkrankheit sei. Als ihm ein KZ-Aufseher ein Stück Seife verweigerte, antwortete Grünbaum: „Wer für Seife kein Geld hat, soll sich kein KZ halten“. Quelle: Wikipedia

  • Titel: Fritz Grünbaum
  • Popularität: 1.186
  • Bekannt für: Acting
  • Geburtstag: 1880-04-07
  • Geburtsort: Brünn, Moravia, Austria-Hungary [now Brno, Czech Republic]
  • Startseite:
  • Auch bekannt als: Franz Friedrich "Fritz" Grünbaum, Franz Friedrich Grünbaum
img

Fritz Grünbaum Filme

  • 1932
    imgFilme

    Mensch ohne Namen

    Mensch ohne Namen

    1 1932 HD

    Mensch ohne Namen ist ein deutsches Spielfilmdrama aus dem Jahre 1932.

    img
  • 1931
    imgFilme

    Der brave Sünder

    Der brave Sünder

    1 1931 HD

    Der sehr korrekte Oberkassierer Leopold Pichler und sein Gehilfe Wittek lassen sich in einem feudalen Spielcasino verleiten, ihnen anvertraute...

    img
  • 1932
    imgFilme

    Mädchen zum Heiraten

    Mädchen zum Heiraten

    5 1932 HD

    Ein deutscher Liebesfilm

    img
  • 1932
    imgFilme

    Einmal möcht' ich keine Sorgen haben

    Einmal möcht' ich keine Sorgen haben

    1 1932 HD

    deutscher Spielfilm

    img
  • 1931
    imgFilme

    Der Raub der Mona Lisa

    Der Raub der Mona Lisa

    5.3 1931 HD

    Der Raub der Mona Lisa ist eine musikalische Filmkomödie aus dem Jahre 1931.

    img
  • 1931
    imgFilme

    Arm wie eine Kirchenmaus

    Arm wie eine Kirchenmaus

    5.5 1931 HD

    img
  • 1932
    imgFilme

    Ein Lied, ein Kuß, ein Mädel

    Ein Lied, ein Kuß, ein Mädel

    5 1932 HD

    img
  • 1931
    imgFilme

    Liebeskommando

    Liebeskommando

    1 1931 HD

    img
  • 1937
    imgFilme

    Hochzeitsreise zu 50%

    Hochzeitsreise zu 50%

    1 1937 HD

    img
  • 1931
    imgFilme

    Jeder fragt nach Erika

    Jeder fragt nach Erika

    1 1931 HD

    img
  • 1930
    imgFilme

    Die Csikosbaroneß

    Die Csikosbaroneß

    1 1930 HD

    img
  • 1932
    imgFilme

    Ein Lied, ein Kuß, ein Mädel

    Ein Lied, ein Kuß, ein Mädel

    5 1932 HD

    img